Landesregierung fördert und würdigt Singener Initiative
Eine segensreiches Netzwerk aus Singen, die sich seit fünf Jahren erfolgreich gegen die zunehmende Kinderarmut stemmt, wird nun von der Landesregierung gleich doppelt unterstützt: Zum einen bekommt der Verein Kinderchancen e.V. finanzielle Unterstützung durch das Land. Zum anderen – und das macht die Organisatoren mindestens so glücklich – nimmt die Landesregierung den Verein als Vorbild und Muster für derlei Initiativen, wenn es um die Bekämpfung von Kinderarmut in Kommunen geht. Die in Singen längst praktizierte „Präventionskette gegen Kinderarmut“ taucht deshalb im jetzt vorgestellten Armuts- und Reichtumsbericht Baden-Württemberg“ auf. Es ist der erste seiner Art und zur Premiere haben es die Singener Kinder-Aktivisten geschafft, musterhaft und beispielgebend erwähnt zu werden.
Udo Engelhardt als stellvertretender Vorsitzender des Kinderchancen-Vereins erklärt, wie es zu dieser Auszeichnung kam: „Bei der Suche nach modellhaften Projekten zur Bekämpfung von Kinderarmut hat das Sozialministerium erfahren, dass es in Singen eine sehr interessante Initiative gibt. Es folgte ein Besuch in unserer Stadt, bei dem es dann schnell zu einer Vereinbarung zur Förderung und wissenschaftlichen Begleitung unserer Arbeit kam. Das Ministerium war vor allem an unserem Weg zum Aufbau einer Präventionskette gegen Kinderarmut interessiert.“
Im Armutsbericht der Regierung wird das Singener Netzwerk als Modellprojekt für andere Kommunen empfohlen. Alle kinder- und familienbezogenen Angebote in den Kommunen sollen im Sinne einer vorbeugenden Kette gegen Kinderarmut zusammenwirken. „Dass unser Ansatz landesweit als sozialpolitische Handlungsempfehlung vorgestellt wird, macht uns etwas stolz“, räumt Engelhardt ein.
Zum Stolz kommt auch Geld: „Das Stuttgarter Ministerium hat uns zugesagt, unser Netzwerk 2016 und möglicherweise auch in den Folgejahren finanziell weiter zu fördern. Das stärkt unsere Arbeit und kommt direkt den Kindern aus Familien mit wenig Geld in unserer Stadt zugute“, sagt Engelhardt.
Was können nun Singener Bürger konkret gegen Kinderarmut tun? „Kinderarmut muss zu einem zentralen Thema in unserer Gesellschaft werden. Wir alle müssen unsere Politiker fragen, was sie gegen Kinderarmut tun. Welche Konzepte werden gegen Wohnungsnot entwickelt? Welchen Stellenwert hat Bildungspolitik? Erst, wenn wir eine starke Lobby für Kinder haben, können wir die Rahmenbedingungen nachhaltig ändern. Genauso wichtig ist aber, sich praktisch für die Entwicklungschancen von Kindern aus benachteiligten Familien einzusetzen.
Wolfgang Heintschel
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